In seiner Funktion als stellvertretender energiepolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und Experte seiner Fraktion für Windenergie hat der Norderstedter Bundestagsabgeordnete Bengt Bergt das Offshore-Windturbinenwerk von Siemens Gamesa und den Offshore-Basishafen in Cuxhaven besichtigt. „Das Turbinenwerk und der Hafen sind Schlüsselstandorte für das Gelingen der Energiewende und für gut bezahlte Arbeitsplätze für Norddeutschland. Ich werde alle Möglichkeiten ausschöpfen, diese und andere zentrale Standorte zu stärken“, betont Bengt Bergt.
Bergt ließ sich gemeinsam mit dem örtlichen Bundestagsabgeordneten Daniel Schneider von Werksleiter Kristoffer Mordhorst durch das Turbinenwerk führen. An dem Standort werden die Maschinenhäuser von Windkraftanlagen – in denen sich zum Beispiel die Generatoren befinden – gebaut und anschließend direkt weiter zum Errichtungshafen transportiert. Von dort aus werden sie verschifft und auf der Nordsee montiert.
„Mithilfe zeitgenauer Just-in-Time-Produktion und vollautomatischer Roboterunterstützung können hier bis zu 400 Turbinen pro Jahr fertiggestellt werden – möglich durch Spitzen-Ingenieure und Techniker, um die uns andere Länder beneiden“, sagt Bergt. Besonders angesichts der energiepolitischen Weltlage sei es unverzichtbar, das Know-how, die Produktionskapazitäten und die Infrastruktur in Deutschland und den europäischen Partnerländern vorzuhalten.
Im angrenzenden Offshore-Basishafen der Blue Water Breb hinkt der Ausbau der Hafenkapazitäten hinter der rasanten Entwicklung hinterher. Erst kürzlich hatte der Bundestag ambitionierte Ausbauziele für Windenergie beschlossen. „Die Befürchtungen sind groß, den Anschluss zu verlieren und hinter die zum Teil staatlich gestützte Konkurrenz aus Dänemark und den Niederlanden zurückzufallen“, weiß Bergt.
Der SPD-Politiker hat Unterstützung zugesagt und will sich direkt bei Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck für den Cuxhavener Standort einsetzen. „Es kann nicht sein, dass wir durch zu spätes oder zögerliches Handeln unsere wertvollsten Ressourcen aus der Hand geben – das Know-how und die Produktionskapazitäten“, zeigt sich Bergt kämpferisch. In dem Offshore-Hafen, dem zweitgrößten Umschlagplatz Europas, werden jährlich insgesamt Turbinenteile für etwa sieben Gigawatt Windkraftleistung umgeschlagen – eine Leistung von sieben Kernkraftwerken.